In der Welt konnte man gestern etwas über den Zerfall unserer Demokratie lesen, der sich so rasant vollzieht wie kaum woanders in der westlichen Welt. In den USA sank die Wahlbeteiligung in den letzten 30 Jahren um 2,5 % – bei uns um 18,3 %! Die CDU-nahe Konrad-Adenauer Stiftung wertet das als „Ausdruck hoher Zufriedenheit“.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte Nichtwähler nach den Gründen. Dabei kam zum Vorschein, dass 85 % die Demokratie eigentlich gut finden. Der entscheidende Faktor sind die Politiker:
Ganz und gar unzufrieden aber sind die Nichtwähler mit der „Politik, so wie sie in Deutschland tatsächlich gemacht wird“. Dahingehend haben sich 79 Prozent der Befragten geäußert. Die meisten Befragten (34 Prozent) nennen als Grund für ihre Enthaltung, dass „Politiker kein Ohr mehr für die Sorgen der kleinen Leute“ hätten. Weitere 31 Prozent begründen ihr Verhalten damit, dass es „den Politikern nur um die eigene politische Karriere“ gehe. Sie seien mit „dem ganzen politischen System unzufrieden“, sagen 24 Prozent. Und 21 Prozent vermissen eine fehlende Unterscheidbarkeit der Parteien.
Die Alternative für Deutschland kommt also wie gerufen: Sie sorgt endlich für eine Alternative zur Einheitspartei im Bundestag und sie will das demokratische System verbessern. Bestimmt gibt es auch in der AfD einige, denen es um eine politische Karriere geht, aber die allermeisten, die wir bis jetzt kennengelernt haben, hatten nie vor, in die Politik zu gehen. Ganz normale Bürger also, denen das Nichtwählen als Protest nicht mehr reicht!
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