Die Wachstumszahlen der sogenannten PIGS – Staaten (Portugal, Italien, Griechenland, Spanien) sind nun im 3. Jahr in Folge negativ. (www.statista.com). Dies entspricht einem Rückgang des Wohlstands in diesen Krisenländern, der sich nicht mehr leugnen lässt und sich ebenso in den katastrophal hohen Arbeitslosenzahlen wiederspiegelt, vor allem unter Jugendlichen. Um der Krise zu begegnen und die Wirtschaft wieder anzukurbeln hat die Europäische Zentralbank den Leitzins schrittweise auf 0,25% gesenkt.
Somit soll die Kreditaufnahme zu Billigst-Zinsen erleichtert und die Investitionstätigkeit der Unternehmen stimuliert werden. Aber was sind die Konsequenzen einer solchen Politik und worin liegen die Ursachen, die uns in diese Lage versetzt haben? Konzentrieren wir uns auf die Zukunft, also die Folgen, mit denen wir jetzt zu leben haben.
Die Konsequenz einer solchen Vorgehensweise liegt auf der Hand: Wenn Geschäftsbanken aufgrund des niedrigen Leitzinses in der Lage sind, Kredite günstiger an Unternehmen zu vergeben, so hat dieser Umstand auch einen direkten Einfluss auf die Guthabenzinsen, die sie ihren Kunden auf Spar- und Sichteinlagen gewähren. Guthaben auf Sparbüchern werden zur Zeit zwischen 0,7 % und 1,3 % verzinst (www.guthabenzinsen.org). Glaubt man dann noch den gegenwärtigen Inflationsraten von zuletzt 1,5% bis 2,3%, so ergibt sich aus dieser Differenz allein schon ein negatives Wachstum unserer Einlagen. Man nennt es auch realen Kaufkraftverlust!
Auf diese Art und Weise gehen den Deutschen Milliarden verloren. Aber nicht nur Einlagen von Sparern sind betroffen! Nein, auch fest verzinsliche Wertpapiere. Hier haben wir die absurde Situation zwischen Pest und Cholera wählen zu dürfen. Entweder frisst uns hier der Realzins einer Staatsanleihe genauso auf wie die Einlage bei einer Bank oder wir müssen für höhere Zinsen horrende Risiken eingehen, bei denen dann z.B. bei einem Staatsbankrott der Totalausfall droht. Gar nicht auszudenken, wenn man sich darüber hinaus noch vor Augen führt, dass sich das Geld, welches wir in unsere Lebensversicherungen investieren, mit „sicheren Staatsanleihen“ verzinst werden soll. Die annähernd sicheren werfen zur Zeit ähnlich niedrige Zinsen ab und lassen unser sauer Erspartes zwischen den Fingern zerrinnen.
Die in diesem Zusammenhang beginnende Krise der Versicherungsgesellschaften hat offiziell noch gar nicht begonnen, sollte aber hier eindeutig erwähnt werden. Wie lange werden diese die Garantieverzinsung noch erwirtschaften können bei diesen niedrigen Zinssätzen? Alle diese Umstände, welche auch unverblümt in der Mainstream-Presse verkündet werden, lassen den Deutschen aber dennoch relativ „kalt“. Er sieht offensichtlich noch keinen Handlungsbedarf um sein schwerverdientes Vermögen in Sicherheit zu bringen. „Aufgeweckte“ haben aber längst erkannt, dass es hier nur eine Möglichkeit gibt, ehe es die Masse der Menschen in einer konzertierten Aktion nahezu unmöglich macht. Die Flucht in die Sachwerte! Noch sind z.B. Edelmetalle und Immobilien bezahlbar, Anzeichen von Preisdrückung und Blasenbildung sind jedoch schon klar erkennbar.
Aber wer ist der Gewinner einer derartigen Politik?
Der Gewinner ist eindeutig der Staat. Durch den Niedrigzins und dem daraus resultierenden Verlust unserer Sparvermögen erlauben wir unseren Staatsfinanzen eine günstige Finanzierung zu unserer aller Lasten. Der Zinsaufwand für unseren Staatshaushalt sinkt somit auf ein historisches Tief. Hält dieser Zustand über einen längeren Zeitraum an, so wird der Staat nicht nur die Möglichkeit haben, sich günstiger zu refinanzieren sondern auch im Rahmen einer anhaltenden Inflation deutlich zu entschulden.
Aber dann wird es für die Masse der Menschen zu spät sein um ihr Vermögen zu retten. Denn die wahren Vermögenswerte in Form von Gold, Immobilien und Aktien werden dann unerschwinglich sein. Hoffen wir, dass uns dann noch irgendein Gegenwert für unsere bunten Scheinchen bleibt.
Holger Hexgen
Ja das stimmt… grade die staaten profitieren von den niedrigen zinssatz die sind ja alle verschuldet über alle ohren…