Wenn man heutzutage das Wort Griechenlandrettung, Spanienrettung oder ähnliches liest, fragt man sich als Normalbürger, was wird da eigentlich gerettet?
Im allgemeinen verbindet man mit dieser sogenannten Rettung die notwendige finanzielle Ausstattung eines EU-Staates und seiner Infrastruktur mit Transfer-Steuergeldern anderer EU-Staaten – zum Beispiel aus Deutschland. Man denkt, das Steuergeld dient der Rettung bzw. Sanierung der Wirtschaft in diesen Problemländern. Bei genauerer Betrachtung bekommt man aber ein ganz anderes Bild über die Nutzung dieser Rettungsgelder und auch einen ersten Eindruck über die tieferen Ursachen, die darunter verborgen liegen.
Die gegenwärtige Krise ist eine Bankenkrise!
In diese Krise wurden zahlreiche EU-Staaten durch ihre gemeinschaftliche Anstrengung zur Rettung dieser notleidenden Banken hineingezogen und dadurch selbst an den Rand des Staatsbankrotts getrieben. Ein weiteres Mal sind diese betroffenen Staaten wohl nicht in der Lage ein solches Manöver auszuführen ohne dabei selbst den Bankrott zu verkünden. Eine zukünftige Rettung kann daher durchaus als Steuerzahlung deutscher Bürger zur direkten Rettung anderer EU-Staaten bzw. die in diesen Staaten liegenden maroden Banken gesehen werden. Aber warum mussten und müssen offensichtlich weiterhin die Banken gerettet werden? Was steckt dahinter?
Es sind immer die Innovationen der Banker die sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart zur Krise führen. Durch die Einrichtung von Instituten an aufsichtsfreien Bankplätzen, die Abkopplung von der jeweiligen Zentralbank, sowie, was noch wichtiger ist, die Abkopplung vom Sparer, haben die Banken dieser Welt ein Vielfaches des erlaubten Kreditpotentials geschöpft, welches aufgrund “nur” nationaler Gesetzgebung, nicht möglich gewesen wäre. Die jeweilige Korrespondenzbank am aufsichtsfreien Bankplatz ersetzte die Zentralbank und den Sparer. Man nahm den Kredit dort auf. Mit diesen immensen kreditgeschöpften Geldmengen trieb man die Aktienkurse in die Höhe, von der Realwirtschaft hatte man sich längst verabschiedet, dort waren keine attraktiven Renditen mehr zu erwarten.
Aber wie wurden diese Kredite abgesichert?
Man erfand ganz neue Wertpapiere (Derivate, CDO´s, ABS, u.s.w.), welche aber bei genauerer Analyse nicht das Papier wert waren auf dem sie beschrieben wurden. Wie können beispielweise zukünftige, abgezinste Zinszahlungen für Kreditvergaben, heute in der Höhe dieses Barwertes einen Kredit besichern, wenn die Bewertung des zugrunde liegenden Kreditgeschäftes fraglich ist?
Natürlich nur durch ein enstsprechendes Rating, durch das wahrscheinlich schlimmste Kartell unserer Zeitgeschichte (Standard and Poors, Moodys, Fitch) die allzugern ihrem eigenen Auftraggeber ein Triple A bescheinigen, seien die Papiere auch noch so wertlos.
Und so Gnade uns Gott, denn dieses sich selbst verzehrende Geldungeheuer wird uns bald allen seine hässliche Fratze zeigen!!!
Vielen Dank an Holger Hexgen, der einen Vortrag von Prof. Dr. Wilhelm Hankel (†) an der Universität Tübingen zusammenfasste. In dem Vortrag erläutert Prof. Hankel zunächst anhand historischer Beispiele, welche Risiken Banken mit Neuerfindungen produzieren. Danach erklärt Hankel, welche Neuerfindungen zu der jetzigen Finanzkrise führten.