Weit über 100.000 Abtreibungen gibt es Jahr für Jahr in Deutschland, denen keine medizinische oder kriminologische Ursache zugrunde liegt. Das bedeutet, dass in den letzten 20 Jahren – die Zahlen sind recht stabil – rund 2 Millionen kleine Erdenbürger nicht das Licht der Welt erblicken durften.
Ich finde, es ist Zeit, das Thema den Feministen zu entreißen. Denn die demografischen Folgen sind dramatisch: Überalterung, absehbare Löcher in Renten- und Krankenkassen, Facharbeitermangel, Innovationslähmung.
Wenn wir jedoch anstreben, die 100.000 „fehlenden“ Kinder, oder auch nur einen Teil davon, mit Zuwanderung auszugleichen, schneiden wir uns ins eigene Fleisch. Denn die Kosten für Sprachkurse, Integration etc. sind um ein Vielfaches höher, als wenn wir Kinder hätten, die in in Deutschland lebenden Familien aufgewachen wären. Sie hätten praktisch schon mit der Muttermilch Sprache und Sozialiserung aufgesogen.
Marc Jongen schrieb kürzlich: „Wo Bewahrenswertes noch lebendig ist, muss es gegen das weitere Fortschreiten der Korruption verteidigt werden. Wo aber der Amoklauf der Moderne sein „Krise“ genanntes Zerstörungswerk schon vollendet hat, müssen tradierungswürdige Zustände neu geschaffen werden. Eine Schlüsselrolle werden dabei unsere Landessprache und die Familie spielen. Beides sind essenzielle Bausteine der Kulturtradierung, ohne die aus dem „Wirtschaftsstandort Deutschland“ das zweite Wort schon bald zu streichen sein wird.“
Im besten Sinne konservativ wäre es, das Thema Geburt und Abtreibung aus dem privaten und femistischen Vakuum herauszuholen; zu groß sind gesellschaftliche, kulturelle und ökonomische Relevanz. Meine Idee ist nicht, dass die AfD die Rechtszustände der 60er Jahre wieder herstellt, sondern dass man eine Diskussion führt, wie die Zahl der Abtreibungen auf – sagen wir 50.000 – gesenkt werden könnte? Da gibt es bestimmt Mittel und Wege, und die absehbare demografisch-ökonomische Katastrophe sollte unser Denken beschleunigen.
→ Presseschau zum Thema Familienpolitik und Demographie