Über die Jahre hat sich das Verhältnis zwischen Bürgern und Politik merklich verschlechtert. Umfragen drücken die Unzufriedenheit der Wähler mit der Politik und die Furcht der Bevölkerung vor den Folgen der Euro-Rettungspolitik aus. Immer mehr Deutsche glauben demnach nicht mehr daran, dass die etablierten Parteien die Euro-Krise in den Griff bekommen können. Im Ergebnis zeigen all diese Umfragen eine diffuse Zukunftsangst, eine Furcht vor dem Verlust von Wohlstand und sozialer Sicherheit in der Bevölkerung.
Auf diese Stimmung trifft der Protest einer neuen Partei, die von sich selbst behauptet, eine wirkliche Alternative zur Euro- und Europa-Politik der im Bundestag vertretenen Parteien anzubieten, und die sich so als einzige wirkliche Opposition zur Regierungspolitik darstellt. Innerhalb weniger Wochen gingen das Unbehagen in der Bevölkerung und der akademisch vorgetragene Protest der AfD-Spitze eine symbiotische Verbindung ein. Aus der ursprünglich elitären Idee entstand eine politische Bewegung, die schneller wächst als alle vorhergehenden.
Politiker von Union, SPD, FDP, Grünen und Linker müssen staunend und nicht ohne Neid zuschauen, wie sich da eine politische Kraft herausbildet, auf die sie bis heute weder in der medialen Debatte noch im Wahlkampf eine Antwort gefunden haben, und die nun gute Chancen hat, nur vier Monate nach ihrer offiziellen Gründung in den Bundestag einzuziehen. Das ist einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik. Insofern ist die AfD bereits jetzt ein Phänomen in der deutschen Parteiengeschichte.
Der ganze Artikel: Das Mysterium AfD und das Geheimnis ihres Erfolges – DIE WELT