„Entweder Deutschland springt mit allem, was es hat, in die Bresche, oder das Ende des Euro naht“. Dies sei nur noch eine Frage von Monaten, nicht von Jahren. So wird Paul Krugman in Value Investor, Sonderausgabe II/2013 zitiert.
Krugman ist nicht irgendwer. Er gewann 2008 den Nobelpreis für Ökonomie und ist einer der obersten Berater von US-Präsident Obama.
Die Ansage von Krugman wirkt noch dramatischer als die vor rund einem Jahr: „Die Einführung des Euro war ein fataler Fehler. Trotzdem kann die Gemeinschaftswährung überleben. Dafür muss Europa aber erst die wahren Ursachen der Krise erkennen – und mehr Inflation in Kauf nehmen“ (Spiegel).
War damals der Königsweg eine Inflation (für Deutschland, wohlgemerkt!), so ist jetzt die massive Ausweitung der staatlichen Hilfen gemeint.
Wir haben bereits in vergangenen Beiträgen dargelegt, dass Deutschland rund 900 Mrd. € an Transferzahlungen, Haftungs- und Garantiezusagen in die Krisenländer geleistet hat. Pro Erwerbstätigem ist das ein VW Golf. Mehr noch: Allein auf die Inhaber von Lebensversicherungen kommt eine Minderverzinsung von 532 Mrd. € zu, wenn man die gewohnten Zinsniveaus aus DM-Zeiten als Vergleich heranzieht. Je Police sind das minus 6000 €.
Krugman aber fordert noch mehr.
In vorauseilendem Gehorsam haben einige politische Wettbewerber schon Steuererhöhungen in Aussicht gestellt. Für lauter gute Zwecke wie Infrastruktur (die Verlogenheit des Arguments haben wir auch thematisiert) und Bildung. De facto wird es sich um massive Transfers in die Südländer handeln. Die faulen Kredite der Banken im Euroraum belaufen sich – mit steigender Tendenz – auf rund 770 Mrd. €. Dafür ist sogar der dauerhafte Rettungsschirm ESM zu klein.
Wer muß also zahlen? Dreimal dürfen Sie raten.
Danke, Paul Krugman! Sie liefern uns richtig gute Munition.