Die FAZ bietet einen Live-Stream an, mit dem man sich den besagten Gipfel ansehen kann. Der Spiegel schreibt, die Eurostat-Zahlen zur Jugendarbeitslosigkeit in der Eurozone würden nicht stimmen und seien viel zu hoch angesetzt:
Für Griechenland meldete die europäische Statistikbehörde Eurostat Ende 2012 eine Quote von 57,9 Prozent, für Spanien 55,2 Prozent. Jeder zweite Jugendliche ist dort ohne Job. Oder?
Dass diese Interpretation falsch ist, darauf verweist Eurostat in einer versteckten Anmerkung seines Statistik-Glossars: Eine hohe Quote bedeute „nicht zwangsläufig, dass die Gruppe der jungen Arbeitslosen groß ist“. Denn sie misst nur den Anteil der Arbeitslosen an allen Jugendlichen, die Arbeit suchen oder haben. Schüler und Studenten bleiben also außen vor – obwohl sie mehr als die Hälfte der unter 25-Jährigen ausmachen.
Absicht, um weitere Gelder in die Südländer zu lenken? In einem anderen Artikel schreibt der Spiegel dann doch wieder von eklatant hohen Zahlen arbeitsloser Jugendlicher, verlinkt dort aber wieder auf den anderen Artikel über die verzerrten Zahlen:
… leidet Frankreich unter einer Rate von rund 25 Prozent. In Spanien und Griechenland liegt sie sogar bei mehr als 55 beziehungsweise bei knapp 60 Prozent.
Sechs Millionen Jugendliche sind arbeitslos in Europa, 60 Milliarden Euro sollen dagegen helfen.
Was denn nun? Auf jeden Fall soll Geld fließen, viel Geld:
Unter Führung der Europäischen Investitionsbank (EIB) sollen bis 2020 Unternehmen rund 60 Milliarden Euro bereitgestellt werden – für Ausbildung, Anstellungen und Lehrstellen.
Gestern war noch von 70 Millarden Euro die Rede. Ob Schäubles KfW-Programm (deutsche Förderbank) in Milliardenhöhe noch dazu kommt oder mit eingerechnet ist, weiß kein Mensch. Hauptsache, das Geld strömt…
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